Erweiterung Parkgarage UG25
Unterer Graben, St. Gallen, Schweiz
Projekt 2012-
Ausführung 2019-2023
Unterer Graben, St. Gallen, Schweiz
Projekt 2012-
Ausführung 2019-2023
Senn AG, St. Gallen, Schweiz
INGE UG25, Ingenieurgemeinschaft von ZPF Ingenieure, Basel und Bänziger Partner, St. Gallen
Isak Buljubasic, Heike Egli-Erhart, Rafael Häni, Yannik Jaggi, Antje Käser-Wassmer, Franck Mahler, Jonathan Mazzotta, Kata Aletta Orbán, Jacqueline Pauli, Nico Ros, Sali Sadikaj, Kay Unterer, Sander van Baalen, Robert Vögtlin, Manuel Wehrle, André Weis
Zur Erweiterung des Parkhauses CENTRAL am Rand der St. Galler Altstadt um über 500 Parkplätze erhielt das Gebäude sechs zusätzliche Untergeschosse sowie neue Ein- und Ausfahrtsrampen, Lifte und Treppen. Für den ingenieurstechnischen Auftrag dieses anspruchsvollen Projekts schlossen sich Bänziger Partner und ZPF Ingenieure zu einer Ingenieurgemeinschaft (INGE UG25) zusammen.
Das ursprüngliche Gebäude bestand aus dem viergeschossigen CENTRAL Parkhaus sowie einer dreigeschossigen Aufstockung mit Büro- und Gewerbeflächen. Die Erweiterung der Garage um sechs Untergeschosse erfolgte während des laufenden Betriebs. Zusätzliche Herausforderungen ergaben sich durch die innerstädtische Situierung, die Hanglage sowie die komplexen geotechnischen und hydrogeologischen Gegebenheiten im Untergrund.
Baugrubensicherung und Gebäudeabfangung
Der Bauuntergrund besteht aus künstlichen Auffüllungen, alten Deckschichten und einer dünnen Moräne, die das Lockergestein über dem Felsuntergrund bilden. Der Molassefels setzt sich aus Sandsteinen und Mergeln zusammen und senkt sich in Richtung NNW ab.
Vor dem Aushub wurden an allen drei Gebäudeseiten Bohrpfahlwände mit bis zu 30 m langen Pfählen erstellt. Die Lasten der Bestandsgebäude wurden über den neu geplanten Untergeschossen mit vorgespannten raumhohen Betonscheiben abgefangen. Diese wiederum lasteten auf provisorischen Mikropfahltürmen. Auf der Westseite wurde das angrenzende Gebäude mittels Jetting unterfangen und mit Verankerungen gesichert.
Mit fortlaufendem Aushub wurde die vorab erstellte, permanente Bohrpfahlwand ab dem Erdgeschoss aufwärts sowie im Rampenbereich und den Logistiköffnungen mittels vorgespannter Anker und Nägel stabilisiert. Ab Erdgeschoss abwärts erfolgte die Stabilisierung durch zwei vorab als Spriessdecken erstellte Geschossdecken. Die Lastumlagerungen zwischen Bestand und der provisorischen Abfangkonstruktionen wurden mittels Hydraulikpressen umgesetzt.
Bauweise und Umsetzung
Die Bauarbeiten wurden in sogenannter Deckelbauweise durchgeführt: Der Aushub erfolgte abschnittsweise von oben nach unten. Dabei wurden stets zwei Geschosse tief ausgehoben und anschliessend die bereits erwähnten Spriessdecken erstellt. Nach Erreichen der Aushubsohle wurde die Fundamentplatte erstellt und zusätzliche Zwischendecken eingezogen.
Das realisierte Konzept aus Bohrpfahlwänden, Hunderten von Ankern sowie provisorischen Stützen erwies sich als robust und zuverlässig. Der gesamte Bauprozess wurde rund um die Uhr durch Messsysteme und Sensoren überwacht.