Atelier für eine Couturière
Muttenz, Schweiz
Projekt 2009-2010
Realisierung 2010-2011
Muttenz, Schweiz
Projekt 2009-2010
Realisierung 2010-2011
Privat
Shadi Rahbaran, Rahbaran Hürzeler Architekten, Basel, Schweiz
Heike Egli-Erhart, Antje Käser-Wassmer, Johann Christoph Model, Nico Ros, Sali Sadikaj
Der Wunsch der Bauherrin, ihr Schneideratelier von der Stadt in ihr Wohnhaus auf dem Land zu verlegen, stand am Anfang. Der fehlende Platz im Haus und auf dem Grunstück wurde mit einem aus dem Hang ragenden Sichtbetonkörper gelöst. Das neue Atelier ist an das Sockelgeschoss angeschlossen, wodurch es autonom und auch als flexible Erweiterung des angrenzenden Wohnhauses genutzt werden kann. Über eine Treppe gelangt man in den Eingangsbereich, der vom Gebäude überragt wird. Aussen-, Empfangs- und Präsentationsraum fliessen ineienander. Eine frei stehende Betontreppe führt zum Atelier im Obergeschoss, das sich mit unterschiedlich grossen Fenstern zu den umliegenden Jura-Hügeln öffnet. Auf dem Dach bilden Neubau und Altbau eine schwebende Terrassenlandschaft.
Ähnlich einer Wippe lagert das Gebäude auf linear angeordneten Druckpunkten, die außermittig und weit zurückgesetzt gegen den Hang liegen. Für die notwendige Balance sorgen Zugstäbe, welche die Kräfte über die bergseitige Rückwand in die seitlichen, dreieckigen «Füsse» leiten. Dieses statische System erlaubt es – entgegen allem Anschein – die Decke über dem Eingangsraum thermisch von der aussenliegenden tragenden Konstruktion zu trennen. Als eigenständiges Element ist sie nur an vier Punkten angehängt.
Der eigenständige Charakter des Betonkörpers zeigt die öffentliche Nutzung als Atelier und setzt einen auskragenden Akzent in der von kleinen Wohnhäusern dominierten Umgebung. Der glatt geschalte Ortbeton und die präzise ausgeführten Kanten unterstützen diese Wirkung. Tiefe Fensterleibungen machen die Massivität des Betonkörpers spürbar, Abschrägungen der Fensterleibung leiten mehr Licht in den Innenraum.