Birsbrücke
Birsfelden/Basel, Schweiz
Wettbewerb 1. Rang 2010
Realisierung 2011 – 2012
Birsfelden/Basel, Schweiz
Wettbewerb 1. Rang 2010
Realisierung 2011 – 2012
Tiefbauamt Basel-Stadt, Tiefbauamt Basel-Landschaft, Tiefbauamt Birsfelden
Christ & Gantenbein und
ZPF Ingenieure, Basel, Schweiz
Ana Maria Eigenmann, Antje Käser-Wassmer, Johann Christoph Model, Helmuth Pauli, Nico Ros, Andreas Schnetzer, Andreas Zachmann
Auszeichnung Guter Bauten Kanton Basel-Landschaft Kanton Basel-Stadt 2013 (PDF)
Schweizer Stahlbaupreis Prix Acier 2014
Die Überbrückung der Birs unmittelbar an ihrer Mündung ist ein vergleichsweise nebensächliches Ereignis – Rhein und Kraftwerk Birsfelden geben dem Erholungsraum am Birsköpfli oberhalb der Schwarzwaldbrücke seine Identität.
Daher ist die neue Fussgängerbrücke – Ersatz für die nicht mehr in Stand zu setzende, erste Schrägseilbrücke der Schweiz von 1963 – keine Hängebrücke und auch kein raumhaltiges Tragwerk, sondern fast nur ein Stück Weg, einige Meter schwebender Asphalt.
Der Belag löst sich scheinbar vom Boden und führt den Spaziergänger, den Jogger, den Velofahrer in einem sanften Bogen über die Birs. Auch mit seiner Formensprache – schlankes Tragwerk und Staketengeländer – und in seiner Materialität – Metall und Asphalt – fügt sich dieses Wegstück in das System der Grünanlagen ein. Das filigrane Staketengeländer läuft in den Gussasphaltbelag, im Handlauf sind LED-Schienen vergossen, sodass die Fahrbahn optimal und ohne Blendwirkung beleuchtet wird.
Die beiden Widerlager – Stahlbetonriegel auf je sechs Mikropfählen – sind neu. Das baselseitige Lager ist fest, das auf der Seite von Birsfelden beweglich ausgebildet. Sie halten die Brücke auch in Querrichtung. Der 75.5 m lange Zweifeldträger mit den Spannweiten von 50.5 m und 25 m ist mit einer Konstruktionshöhe von nur 68 cm sehr schlank.
Zwei Tilger dämpfen die Schwingungen. Das Tragwerkskonzept führt damit über einen technischen Ansatz zu einem überzeugend schlichten Erscheinungsbild. Die leichte und dennoch steife orthotrope Fahrbahnstahlplatte ermöglichte die extreme Schlankheit. Sie ist Teil des 4.9 m breiten und luftdicht verschlossenen Stahlkastentragwerks. Das neue Gewicht ist trotz doppelter Fahrbahnbreite geringer als jenes der Vorgängerbrücke, sodass die Mittelstütze die bestehende Fundation nutzen kann.