Elefantenanlage Zoo Basel
Basel, Schweiz
Projekt und Realisierung 2013-2017
Basel, Schweiz
Projekt und Realisierung 2013-2017
Zoo Basel, Schweiz
Peter Stiner, Architekt ETH/SIA/BSA, Basel, Schweiz
Studio Vulkan, Zürich, Schweiz
Taylan Beyaşahin, Jörg Brändlin, Heike Egli-Erhart, Flavia Hofmeier, Conor Murphy, Noor Musawi, Helmuth Pauli, Andreas Zachmann
Im März 2017 wurde die neue Elefantenanlage «Tembea» des Zoo Basel eröffnet. Die Anlage basiert auf den neusten Erkenntnissen in der Elefantenhaltung. Mit rund 5000 m² steht den Tieren nun deutlich mehr Fläche zur Verfügung. Das Publikum kann die Elefanten in der Freilaufhalle und der naturnah gestalteten Savannenlandschaft beobachten. Das Gebäude umfasst die Stallungen, Pflegebereich, Besucherebene sowie das Heulager auf Strassenniveau.
Dank der neuen Lage des Elefantenhauses am Rande des Zoos konnten drei grosszügige Aussenanlagen gebaut werden, die mit unterschiedlichen Bodensubstraten versehen wurden. Die Verbindungen zwischen den Anlagen können variiert werden, sodass wechselnde Wanderrouten entstehen. Felsen, Bauminseln, Totbäume, Suhlen, Badebecken und Futterautomaten (121 Futterstellen, 83 davon per Computer steuerbar) sorgen für Beschäftigung und Bewegung. Mit dem Bezug der neuen Anlage wurde die Haltung umgestellt und findet nun im geschützten Kontakt statt, so dass die Tiere möglichst natürlich in ihrem eigenen Sozialgefüge leben können. Dazu gehört auch das tägliche Training, bei dem zwischen Mensch und Tier stets eine Barriere besteht. Neu können Besucherinnen und Besucher dem Training im Haus zusehen.
Neben den Afrikanischen Elefanten bewohnen auch Ernteameisen, Wanderratten und einige Fischarten das Haus. Auf den Aussenanlagen werden Perlhühner gehalten und Nistmöglichkeiten für Weissstörche angeboten. Die vor dem Haus errichtete Beobachtungsplattform bietet Einblicke in diese Horst-Plätze. Im Heulager und an seinen Wänden werden Schwalben und Seglern Nistgelegenheiten angeboten und Quartiere für Fledermäuse geschaffen.
Das neue Elefantenhaus besteht aus zweischaligen Sichbetonwänden mit Kerndämmung. Nach Bemusterung wurde die Innenseite mit liegenden Gerüstbrettern geschalt und der eingefärbte Beton mit leichten Wasserstrahlen aufgeraut. Die Aussenseite wurde in Kratzbeton erstellt. Die Betonieretappen wurden auf die grossen Öffnungen und eingelegte Wandheizungen abgestimmt. Wände und Böden sind ausgelegt auf eine Zugkraft Rüssel bis Höhe 5.0 m von 60 kN und eine Anpralllast Elefant von 100 kN. Die V-Stützen im Stall sind aus Stahlbeton.
Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 28 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolgte ausschliesslich durch Spenden.