GGG Stadtbibliothek Basel
Basel, Schweiz
Wettbewerb 1. Rang 2012
Planung 2012
Realisierung 2013-2014
Eröffnung 8. Mai 2015
Basel, Schweiz
Wettbewerb 1. Rang 2012
Planung 2012
Realisierung 2013-2014
Eröffnung 8. Mai 2015
GGG Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel, Schweiz
Itten+Brechbühl AG, Basel, Schweiz
Conor Murphy, Sali Sadikaj
Die Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel, kurz GGG Basel, ist ein 1777 vom Aufklärer Isaak Iselin gegründeter Verein zur Förderung von Bildung, Sozialeinrichtungen und Kultur um die bittere Armut breiter Bevölkerungsschichten zu bekämpfen. 1807 entstand in Basel die Jugendbibliothek, aus der eine zeitgemässe Mediathek mit über 32’000 Abonnenten und fast 750’000 Besuchern jährlich geworden ist. Die Bibliothek liegt in der historischen Innenstadt von Basel und erstreckt sich über 3 Gebäude, von denen eines – das ehemalige Zunfthaus zum Schmiedenhof – zum Inventar gehört. Der ursprüngliche Bibliothekseinbau aus der Mitte der 1970er Jahre entpuppt sich 30 Jahre später als zu klein für das stetig wachsende Angebot und den immer grösseren Kundenkreis.
Der komplette Umbau mit Erweiterung sowohl im Schmiedenhofflügel als auch im Vischerflügel bietet die Möglichkeit einer adäquaten Modernisierung und Verdoppelung der Bibliotheksfläche. Eine der wichtigsten Herausforderungen dabei ist die Verbindung des historischen Zunfthauses mit den aktuellen Bedürfnissen einer Mediathek. Im Zentrum des architektonischen Konzepts steht der Rückbau der Um- und Einbauten aus den 1970ern, was eine wichtige denkmalpflegerische Korrektur bedeutet. Leitidee ist die Stärkung des öffentlichen Raums, zu dem auch die Bibliothek gehört.
Der Innenhof mit dem prägnanten Turm funktioniert nun als urbaner Freiraum und als Bühne für Freiluftveranstaltungen. Hier erfolgen die Hauptzugänge zu Bibliothek (Schmiedenhofflügel) und Bistro (Vischerflügel). Der Durchgang vom Innenhof durch den Turm zum Rümelinsplatz wurde erhalten und geschickt mit dem neuen Zugang vom Rümelinsplatz verbunden, der nun als Hauseingang auftritt. Auch die damit verbundenen Anpassungen an den Fassaden sind ein Rückbau der Umbauten der 1970er Jahre und als Reparatur zu verstehen.
Die neue grosse Eingangszone im Erdgeschoss des Schmiedenhofflügels ist in die geschützte Bausubstanz integriert. Prägend im Inneren ist die neue Erschliessung mit Liften und Treppen, die die verschiedenen Ebenen von Schmiedenhofflügel und Vischerflügel verbindet. Diese Anordnung gliedert die Grundrisse klar in drei Bereiche (Schmiedenhofflügel, Vischerflügel und Zwischenbau), welche jeweils Kabinette der Bibliothek beherbergen. Die Eingriffe sind klar ablesbar und stärken so die Altbauatmosphäre. Neue Nutzungs- und Signaletikkonzepte erleichtern den Besuchern die Orientierung. Eine kontrastreiche, intensive Farbgebung verleiht den neuen Räumlichkeiten ein modernes, fröhliches Ambiente.
Die kantonale Denkmalpflege war bereits in die Beurteilung der öffentlichen Ausschreibung involviert. Alle Eingriffe und Bausubstanzuntersuchungen wurden in Abstimmung mit der Denkmalpflege durchgeführt. Der Gebäudekomplex wurde gegen Erdbeben ertüchtigt, was dem historischen Zunftsaal im 1. Obergeschoss im Schiedenhofflügel zugute kommt. Beide Flügel wurden verstärkt und durch den neuen Erschliessungskern ausgesteift.