Instandsetzung Burgruine Pfeffingen
Pfeffingen BL, Schweiz
Planung seit 2011
Realisierung in Etappen 2013-2017
Pfeffingen BL, Schweiz
Planung seit 2011
Realisierung in Etappen 2013-2017
Kanton Basel-Landschaft, Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, Archäologie Baselland
ZPF Ingenieure
Rafael Häni, Susanne Peterson, Sali Sadikaj
Rofra AG, Aesch
Guido Mase, oekoskop AG, Basel
Die Ruine Pfeffingen ist eine der grössten Burgruinen im Kanton Baselland und ein Denkmal von nationaler Bedeutung. Nachdem in den letzten Jahren an verschiedenen Stellen gravierende Schäden festgestellt wurden, die nicht nur den historischen Baubestand gefährdeten, sondern auch zur Gefahr für Besucherinnen und Besucher wurden, wurde eine umfassende Gesamtsanierung geplant.
Nach vorbereitenden Arbeiten 2011 und 2012 begannen im Mai 2013 die Bauarbeiten unter der Leitung von ZPF Ingenieure. Da der verwendete Kalkmörtel nur in der frostfreien Zeit, d.h. im Sommerhalbjahr, verarbeitet werden kann, werden die Arbeiten etwa sechs Jahre dauern. Als grösster und am stärksten beschädigter Teil der Ruine wird als erstes der Wohnturm saniert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Abdichtung der Mauerkronen und der statischen Sicherung instabiler Partien. Die Arbeiten haben zum Ziel, die vorhandenen Schäden zu beheben und den historischen Baubestand zu konservieren. Weiter soll die Burganlage attraktiver werden und neue Zugangsbrücken erhalten. Für die Arbeiten wurde eine Gesamtsumme von 6.9 Millionen Franken bewilligt.
Die Burg gliedert sich in vier Partien: den Wohnturm, die westliche Vorburg, den westlichen Zwinger und die nördliche Vorburg. Von der ersten und der zweiten Burg, die um 1000 und gegen Ende des 12. Jahrhunderts oberhalb des Dorfes errichtet waren, sind keine Reste erhalten. Der heute vorhandene Wohnturm wurde in den 1380er Jahren vom Grafen von Thierstein gebaut. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts liess der Basler Bischof die Burg repräsentativ ausbauen und mit 2 Doppelturmtoren erweitern.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Burg nicht mehr unterhalten, verfiel zusehends und wurde schliesslich als Steinbruch verkauft. Die romantische Ruine war im 19. Jahrhundert ein beliebtes Motiv zahlreicher Künstler.
Nachdem 1867 ein Teil der Westmauer des Wohnturms eingestürzt war, wurden die Abbruchkanten gesichert, verschiedene Fensteröffnungen stabilisiert und einen Ausbruch in der Ostmauer geschlossen. Ab 1931 fanden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt, nach deren Abschluss immer wieder Reparaturen, hauptsächlich an Wohnturm und Schildmauer, erforderlich waren.