Neubau Bahnhof Waldenburg
Waldenburg, Schweiz
Studienauftrag 1. Rang 2016
Planungsbeginn 2017
Baubeginn 2021
Eröffnung 11. Dezember 2022
Waldenburg, Schweiz
Studienauftrag 1. Rang 2016
Planungsbeginn 2017
Baubeginn 2021
Eröffnung 11. Dezember 2022
BLT Baselland Transport AG, Oberwil, Schweiz
Bachelard Wagner Architekten, Basel, Schweiz
Emil Araktsijev, Taylan Beyazşahin, Isak Buljubasic, Rosanna Dottolo, Heike Egli-Erhart, Flavia Hofmeier, Yannik Jaggi, Franck Mahler, Sander van Baalen, Christoph Wallhorn, Manuel Wehrle, André Weis
Im Rahmen der Erneuerung der Waldenburgerbahn wurden auf einer Strecke von ca. 13 km die Gleise, die Bahnstromversorgung, die Sicherungsanlage und das Rollmaterial erneuert sowie zehn Haltestellen und zwei Bahnhöfe inklusive Depot neu gebaut. ZPF wurde mit der Tragwerksplanung für den neuen Bahnhof und die Perronüberdachung in Waldenburg beauftragt.
Zentrale Planungsziele für das neue Bahnhofsareal in Waldenburg sind die Organisation der Infrastruktur mit optimalen Betriebsabläufen, die Schaffung eines neuen identitätsstiftenden öffentlichen Raumes sowie die Einbettung des Bahnhofs in den Siedlungs- und Landschaftsraum.
Die Grundstruktur des Entwurfs besteht in der linearen Anordnung aller Betriebsanlagen in einem langgestreckten Baukörper. Dieses Volumen bildet die Rückwand für eine Abfolge von öffentlichen Räumen entlang der Hauptstraße. Der Personenverkehr und der Zugverkehr des Betriebshofes sind klar voneinander getrennt. Alle Funktionen des Bahnhofs sind unter einem durchgehenden Dach zusammengefasst. An der Schnittstelle zwischen Bahn- und Busbahnhof eröffnet dieses Dach einen zentralen Ort für Information und Kiosk.
Das Bahnhofsgebäude umfasst vier miteinander verbundene Gebäudeteile - drei Stahlhallen und eine Stahlbetonkonstruktion: Eine Halle für die Waschanlage, eine Halle für die Fahrzeuginstandhaltung und eine Halle für das Bahndienstlager. Die Stahlbetonkonstruktion bildet einen Zwischenbau, in dem Büro-, Sozial-, Lager- und Technikräume untergebracht sind. Darüber hinaus umfasst der Neubau eine Perronüberdachung mit einer Länge von ca. 102,50 m sowie eine Überdachung der Velostellplätze.
Das Tragwerk der drei Hallen besteht aus in Gebäudequerrichtung angeordneten biegesteifen Stahlrahmen, deren Form der jeweiligen Gebäudeform angepasst ist. Die Aussteifung der Stahlhallen in Querrichtung erfolgt durch die biegesteifen Stahlrahmen, in Längsrichtung werden die Hallen durch zwischen den Rahmenstützen angeordnete Windverbände ausgesteift.
Die Stahlrahmen sind in Gebäudelängsrichtung durch Sandwichpaneele ausgefacht. Um Wärmebrücken im Bereich der Stahlrahmen zu vermeiden, wird der Hohlraum zwischen Tragwerk und Fassade im Bereich der Stahlprofile mit Dämmung abgedeckt. Die Fassade besteht aus Betonfertigteilen, die zwischen Stahlprofilen eingehängt sind. Die Stahlprofile sind an der Tragkonstruktion des Gebäudes rückverankert. Die Abdichtung liegt auf der Ausfachung der Tragkonstruktion und somit auf den Sandwichpaneelen.
Alle Untergeschosse sowie die Bodenplatte der Waschhalle bestehen aus Stahlbeton, auf dem die Stahlrahmen aufgelagert sind. Das Aufschwimmen des Lager- und Bürogebäudes verhindern auf Zug beanspruchte Bohrpfähle.