Umbau und Neubau zur Verdichtung eines Hinterhofs
Basel, Schweiz
Projekt: 2020-2024
Fertigstellung: September 2024
Basel, Schweiz
Projekt: 2020-2024
Fertigstellung: September 2024
Privat
Rahbaran Hürzeler Architekt:innen, Basel, Schweiz
Milad Amini, Taylan Beyaşahin, Rosanna Dottolo, Heike Egli-Erhart, Ana Maria Eigenmann, Oliver Fricke, Kata Aletta Orbán, Vanessa Petitto, Sali Sadikaj
Beim Grundstück an der Colmarerstrasse 14 handelte es sich um eine quartiertypische Blockrandbebauung mit tief in die Parzelle greifendem Hinterhof, in dem sich weitere Nebenbauten befanden. Die Gebäude auf dem dicht bebauten Grundstück waren unterschiedlich alt und in schlechtem Zustand. Sie wichen einem Ensemble aus verschiedenen Wohntypen, Ateliers und kleinen Gewerbeeinheiten. Das Konzept ist verdichtend, ohne den idyllischen Charakter dieses Basler Hinterhofs aufzugeben.
Das Vorderhaus wurde bis auf die Umfassungsmauern im Untergeschoss sowie die Brandmauern aus Naturstein abgebrochen. An seiner Stelle entstand ein sechsstöckiges Wohnhaus mit Gewerbeflächen. Der filigrane Betonskelettbau wird durch Holzbauelemente ergänzt und von einer dünnen Wetterschicht aus Metall umhüllt. Zum Hof hin ist das Haus mit einer Holzschalung verkleidet – diese wiederholt sich auch an den anderen Gebäuden im Hof. Die Reduktion der tragenden Elemente auf wenige schlanke Stützen sowie den stabilisierenden Treppenkern spart Material und erzeugt gleichzeitig Flexibilität im Grundriss für die zukünftige Nutzung.
Im Hof entstanden insgesamt drei Objekte in Holzkonstruktion. Ein Hinterhaus mit Weinkeller wich drei Reihenhäusern in vorfabrizierter Holzbauweise mit Dachterrassen. Die unterirdischen Bruchstein-Aussenwände an der Hinterseite blieben erhalten. Die Innenschale zum Bruchsteinmauerwerk hin besteht aus minimalem Einsatz von Beton, der die Erdbebensicherheit gewährleistet. Somit steht das Natursteinmauerwerk im Kontrast zum neuen Atelierraum im Untergeschoss, und Lichtschächte setzen dieses zusätzlich in Szene. Gegenüber den „Townhouses“ fand ein einstöckiger Holzpavillon Platz, der sich sowohl zum Wohnen wie auch zum Arbeiten eignet.
Das Hofgebäude am Ende der Parzelle, das früher als Pferdestall diente, wurde zu einem zweigeschossigen, offenen Atelier umgebaut. Die Fassade im Erdgeschoss ist in Mauerwerk ausgeführt, die Decke und das Dach wurden in Holzbauweise erstellt. Die Balken-Tragkonstruktion wurde so weit wie möglich erhalten, wo nötig verstärkt, und neue Bauteile kontrastreich eingesetzt. So verbindet eine rote Stahlwendeltreppe die drei Etagen des neu entstandenen Wohnateliers.