Sanierung und Erweiterung Klinik Königsfelden
Windisch, Schweiz
Wettbewerb 1. Preis 2014
Planung und Ausführung 2014-2019
Windisch, Schweiz
Wettbewerb 1. Preis 2014
Planung und Ausführung 2014-2019
PDAG, Psychiatrische Dienste Aargau AG, Schweiz
Huggenbergerfries Architekten AG, Zürich, Schweiz
Taylan Beyaşahin, Heike Egli-Erhart, Ana Maria Eigenmann, Nicolas Gamper, Flavia Hofmeier, Johanna Hohenwarter, Antje Käser-Wassmer, Dimitrios Mamadas, Jacqueline Pauli, Roberto Plaza, Nico Ros, Dario Ruff, Robert Vögtlin, Manuel Wehrle
Das alte Hauptgebäude der Klinik schreibt sich als grossmassstäbliche Anlage mit einer Art Cour d’honneur in den Kontext des Königsfelder-Parks ein. Der Neubau bildet ein Gegenüber des Hauptgebäudes, fasst den Hofraum zur Nordseite und macht ihn zu einem öffentlichen Teil der Parkanlage. Die zentrale Achse des Hauptgebäudes wird mit dem Neubau gestärkt und das Ensemble wird an die neue Hauptachse des Klinikareals angebunden.
Der Neubau ist als dreiflüglige Anlage konzipiert. Die Flügel sind jeweils um einen Innenhof organisiert, welcher die innenliegende Erschliessung belichtet. Der zentrale Flügel mit dem grössten Innenhof nimmt im Erdgeschoss die öffentlichen Nutzungen auf. In den oberen Geschossen sind über drei Stockwerke Stationen angeordnet. Die Grundflächen des Erdgeschosses und der drei Obergeschosse sind kongruent. Zwei Drittel dieser Geschossfläche ist unterkellert. Das Dachgeschoss ist zurückversetzt wodurch im zweiten Obergeschoss eine zum Teil begehbare Dachterrasse entsteht.
Das Tragwerk des Ersatzneubaus ist in Skelettbauweise erstellt. Um eine möglichst hohe Flexibilität für zukünftige Umnutzungen zu gewährleisten, sind im Gebäudeinnern in den Obergeschossen Stützen in variablem Regelraster (4.8 - 8 m) angeordnet. Die maximale Stützenspannweite beträgt 9.2 m und befindet sich im Empfangsbereich des Erdgeschosses. Die oberirdischen Geschossdecken aus Stahlbeton liegen auf Stahlbetonstützen und wenigen Stahlbetonwänden auf. Die Tragstruktur im Untergeschoss besteht ebenfalls aus einem Betonskelettbau mit einer Flachdecke, aufgelagert auf der umlaufenden Aussentragwand, Innentragwänden und wenigen Stützen. Die vertikale Lastabtragung erfolgt linear über die Geschossdecken auf die Stützen, Kerne und Wände in die Fundation, von wo die Lasten ins Erdreich abgetragen werden. Die horizontale Aussteifung erfolgt über Ortbetonkerne und weitere durchgehende Wandscheiben aus Stahlbeton.
Die Obergeschosse inklusive des Bereichs des Erdgeschosses mit Hochparterre haben im Regelfall eine Höhe von 3.2 m. Das Erdgeschoss hat im Mittelteil eine Höhe von 4.2 m. Die Untergeschosshöhen betragen im Mittelteil 3.5 m und im Flügelbereich 4.2 m.
Die unterirdischen Bauteile werden als weisse Wanne DK2 ausgebildet. Die Fundation des Gebäudes liegt in der tragenden Schicht, im Schotter. Die Lasten werden mittels einer Bodenplatte D=30cm bzw. D=40cm sowie einzelner Fundationsverstärkungen in den Baugrund abgegeben. In nicht unterkellerten Bereichen wird die Differenz zur Schotterschicht mittels Magerbetonstempel überwunden. Die Hohlräume werden mit sauberen Kies verfüllt.
Im Altbau wurden die Bauteile H8 und H2 der Seitenflügel zurückgebaut. Ab Herbst 2023 wird der denkmalgeschützte Hauptbau saniert, umgebaut und ertüchtigt.